Sta­tio­nä­re Be­hand­lung/Re­ha­bi­li­ta­ti­on


Die The­ra­peu­ti­sche Ge­mein­schaft

 Basis der sta­tio­nä­ren Be­hand­lung/Re­ha­bi­li­ta­ti­on im Grü­nen Kreis

Gedanke der Selbst­hil­fe als zen­tra­les Ele­ment
Unter The­ra­peu­ti­scher Ge­mein­schaft ver­steht man nicht nur das Zu­sam­men­le­ben und die Zu­sam­men­ar­beit ver­schie­de­ner Be­treue­r*in­nen und Kli­en­t*in­nen, son­dern auch eine Ver­ant­wor­tungs- und In­ter­es­sens­ge­mein­schaft.

Ein­zel­be­hand­lun­gen und Ein­zel­kämp­fer­tum rei­chen oft nicht aus um Men­schen aus ihrer Sucht und Ab­hän­gig­keit be­frei­en zu kön­nen. Die Zu­sam­men­füh­rung von "Selbst­hil­fe­ge­mein­schaf­ten" und pro­fes­sio­nel­len Hel­fe­r*in­nen zeigt einen Weg, der es Men­schen er­mög­licht, gegen ihre Such­ter­kran­kung zu be­ste­hen. Die­sen Weg haben wir wei­ter­ent­wi­ckelt und füh­ren ihn kon­se­quent wei­ter.

Ver­ant­wor­tung über­neh­men
Nicht nur pro­fes­sio­nel­le Mit­ar­bei­te­r*in­nen über­neh­men Ver­ant­wor­tung für die Be­hand­lung/Re­ha­bi­li­ta­ti­on, son­dern auch alle Kli­en­t*in­nen. Nur wenn alle die Ver­ant­wor­tung für die Be­hand­lung/Re­ha­bi­li­ta­ti­on in der The­ra­peu­ti­schen Ge­mein­schaft über­neh­men und diese mit ihren un­ter­schied­li­chen Mit­teln un­ter­stüt­zen, gibt es Wege aus der Sucht.
Die The­ra­peu­ti­sche Ge­mein­schaft bie­tet Frei­räu­me für die Ent­wick­lung der Kli­en­t*in­nen, ist zu­gleich aber auch Be­gren­zung und Un­ter­stüt­zung. Er­ler­nen des Um­gan­ges mit Ver­ant­wor­tung, für sich selbst und an­de­re, ist ein Spe­zi­fi­kum der Ent­wick­lung.

Ta­ges­struk­tur & Therapiephasen

Ta­ges­struk­tur
Die Ta­ges­struk­tur ist für alle Kli­en­t*in­nen und Mit­ar­bei­te­r*in­nen der The­ra­peu­ti­schen Ge­mein­schaft vor­ge­ge­ben. Sie dient der Re­ge­lung des Le­bens in der Ge­mein­schaft und ori­en­tiert sich an deren Be­dürf­nis­sen

The­ra­pie­pha­sen
Die ein­zel­nen The­ra­pie­pha­sen re­prä­sen­tie­ren die stu­fen­wei­sen Ent­wick­lungs­schrit­te der Kli­en­t*in­nen. Sie die­nen der in­ten­si­ven Re­fle­xi­on der ei­ge­nen Pro­ble­ma­tik und för­dern Rück­mel­dun­gen der an­de­ren Mit­glie­der der The­ra­peu­ti­schen Ge­mein­schaft.

  • Ein­glie­de­rungs­pha­se (Kurz-/Lang­zeit­the­ra­pie)
  • Mo­ti­va­ti­ons­pha­se (Kurz-/Lang­zeit­the­ra­pie)
  • Um­set­zungs­pha­se (Kurz-/Lang­zeit­the­ra­pie)
  • Aspi­ran­t*in­nen­pha­se (Lang­zeit­the­ra­pie)
  • Be­treue­r*in­nen­pha­se (Lang­zeit­the­ra­pie)
  • Au­ßen­ori­en­tie­rungs­pha­se (Kurz-/Lang­zeit­the­ra­pie)
  • AMS-NÖ ge­för­der­te Tran­sit­ar­beits­plät­ze (Lang­zeit­the­ra­pie)


European Federation of Therapeutic Communities


Das 4-Säulen Therapie Modell

Den Menschen als Ganzes sehen
Durch das Bio-psycho-soziale 4-Säulen-Behandlungsmodell wird versucht, immer den ganzen Menschen zu sehen und ihn in allen Bereichen, die sein Leben darstellen, zu unterstützen. Dabei ist jeder Fortschritt der gemacht wird, sei es im Sport, in der Ausbildung, in der Psychotherapie oder in einer sozialen und körperlichen Rehabilitation, wertvoll und unterstützt bei der Überwindung von Defiziten in jedem Bereich.
 

4 säulen


Medizinische Betreuung/Behandlung/Rehabilitation
Sowohl suchtmedizinische Bereiche (Entzug und Substitution), suchtaffine Bereiche (etwa Infektionserkrankungen), psychiatrische Bereiche, als auch die allgemeinmedizinische Betreuung werden durch unsere Fachärzt*innen und Allgemeinmediziner*innen abgedeckt. Die Mitarbeit der Klient*innen an ihrer eigenen Heilung oder Stabilisierung durch entsprechendes Behandlungsverhalten, ist generell Thema in der Suchtbehandlung, da Sucht und Abhängigkeit von Grund auf dieser Mitarbeit im Weg stehen. Diesem grundlegenden Problem wird die Therapeutische Gemeinschaft entgegengestellt.
Jede Behandlung/Rehabilitation, vom Vollentzug bis zur Behandlung von Infektionserkrankungen, orientiert sich an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Sowohl im ambulanten als auch stationären Behandlungsbereich versuchen die Mediziner*innen auf die individuellen Bedürfnisse jeder*jedes Klienten*in einzugehen. Vorzeitige Abbrüche sollen so verhindert und ein Übergang in eine weiterführende stationäre oder ambulante Behandlung/Rehabilitation gesichert werden.

Psychotherapie, Klin.-Gesundheitspsychologie
Dieser Bereich beschreibt die Möglichkeit der Klient*innen zur professionell unterstützten Reflexion der eigenen Person und der Reflexion ihres Erlebens und Handelns. Einzel-, Gruppentherapie, Selbsthilfegruppen und, im stationären Bereich, das Leben in der Therapeutischen Gemeinschaft, decken diese Säule ab. Dabei steht vor allem der Aufbau einer Beziehung zwischen Klient*innen, den Klinischen-Gesundheitspsycholog*innen und Psychotherapeut*innen im Vordergrund. Eine Vielzahl von klinisch-gesundheitspsychologischen und psychotherapeutischen Ansätzen ist dabei erwünscht und soll die Therapeutische Gemeinschaft beleben.

Soziale Arbeit, Beschäftigungstherapie
Diese Säule beschreibt den Bereich der lebensnotwendigen Grundlagen. Defizite und Ressourcen in den Bereichen des Arbeitslebens, der Aus- und Weiterbildung, aber auch des Bereiches Wohnen und Lebensführung werden hier betrachtet, behoben oder gefördert. Es stehen unseren Klient*innen dafür Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen, Suchtberater*innen und auch Psychotherapeut*innen zur Verfügung. Im Bereich Ausbildung werden sowohl interne Möglichkeiten (therapiebegleitende Ausbildungen, Berufsorientierung, Bewerbungstraining) wie auch externe Möglichkeiten (Schul- und Kursbesuche, Praktika etc.) genützt. Das Zusammenleben und die Tagesstruktur sind auf diese Säule ausgerichtet.

Aktive Freizeit, Sport, Kunst, Kreativität
Lebensenergie wird auch abseits von Beschäftigung benötigt und gesammelt. Diese Energie kann oft in Kultur, Kunst oder Sport gefunden werden. Die Tagesstruktur ist darauf abgestimmt, dass die Gemeinschaft, vor allem am Nachmittag, miteinander Bewegung, Bildung und Kultur erlebt.